Wussten Sie, dass unser Herz jeden Tag etwa 100.000-mal schlägt und bis zu 10.000 Liter Blut durch den Körper pumpt? Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt zählt jede Minute! Rufen Sie sofort die Rettung unter 144 – nur so kann möglichst viel Muskelgewebe gerettet und eine bleibende Herzschwäche vermieden werden.
Alarmsignale erkennen:
· wiederkehrende Schmerzen hinter dem Brustbein, die unter Belastung oder Stress auftreten sowie nächtliches Erwachen mit Schmerzen in der Brust
· starker Druck auf den Brustkorb oder Brennen in der Brust, Schmerz strahlt in den linken Arm aus und hält mehr als fünf Minuten an
· massives Engegefühl, kalter Schweiß, Übelkeit, fahle Blässe
Achtung: Anzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen sind meist unspezifisch
· Übelkeit, Erbrechen
· Schmerzen strahlen in Oberbauch, Rücken, Hals oder Kiefer aus
· Atemnot
Diabetes-Erkrankte haben ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. Nicht selten verursacht dieser untypische, geringe oder gar keine Symptome. Klagen Diabetes-Erkrankte über Schmerzen im Brustkorb, müssen diese umgehend abgeklärt werden.
Info-Videos
„Wie verhalte ich mich bei Verdacht auf Herzinfarkt“
Wie erkenne ich einen Herzinfarkt?
Alle sechs Minuten erleidet jemand in Österreich einen Schlaganfall. Pro Minute werden dabei bis zu 1,9 Millionen Nervenzellen unwiederbringlich zerstört. Nur schnelle Hilfe kann die Folgen eines Schlaganfalls begrenzen.
Rufen Sie sofort den Notruf, wenn folgende Symptome plötzlich auftreten:
· Lähmungen
· Sprach-, Gefühls- oder Sehstörungen
Entscheidend ist, das verstopfte Blutgefäß im Gehirn innerhalb von viereinhalb Stunden wieder durchgängig zu machen, um Folgeerscheinungen zu minimieren.
Alarmsignale durch den FAST-Test erkennen:
Facialisdefizit: Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet dies auf eine Lähmung hin.
Armschwäche: Lassen Sie die Person beide Arme nach vorne strecken und die Handflächen nach oben drehen. Bei einer Lähmung sinkt der betroffene Arm nach unten oder die betroffene Hand dreht sich nach innen.
Sprachstörung: Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen oder Aufforderungen zu befolgen. Bereitet dies Schwierigkeiten, liegt möglicherweise eine Sprachstörung vor.
Time: Ist nur einer dieser Tests auffällig, rufen Sie sofort die Rettung: Telefon 144.
Beinschwäche: Lassen Sie die Person im Liegen beide Beine nach vorne anheben und hochhalten. Bei einer Lähmung sinkt das betroffene Bein nach unten.
Herdblick: Beobachten Sie, ob die/der Betroffene starr auf eine Seite schaut oder den Kopf starr auf eine Seite dreht (Blickwendung).
Info-Videos:
Was sind typische Symptome bei einem Schlaganfall?
Wie wird ein Schlaganfall ausgelöst?
Magenschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit? Hinter diesen Beschwerden steckt oftmals eine akute Gastritis. Sie ist eine unmittelbare Folge auf magenschädigende Reize und wird ausgelöst durch eine Infektion mit Viren oder Bakterien, eine Lebensmittelvergiftung, übermäßigen Konsum an Alkohol oder Nikotin, eine Nebenwirkung von Medikamenten oder eine Stressreaktion.
Symptome
· Krampfartiges Druckgefühl in der Magengegend und im Oberbauch
· Appetitlosigkeit und Völlegefühl
· Aufstoßen, Übelkeit und Erbrechen
· Sodbrennen
· Ist die Schleimhaut stark geschädigt, kann es auch zu Blutungen kommen (im Stuhl oder im Erbrochenen)
Was hilft?
· Magenschonende Kost
Verzichten Sie 24 bis 36 Stunden auf fette und säurehaltige Speisen, um den Magen zu entlasten. Greifen Sie auf Kräutertee und Zwieback zurück und meiden Sie Kaffee, Nikotin, Alkohol und scharfe Gewürze sowie Medikamente, die nicht zwingend eingenommen werden müssen. Bei starkem Erbrechen sollten Sie den Flüssigkeitsverlust ausgleichen und ausreichend Wasser und Tee trinken.
· Medikamente
Die Produktion der aggressiven Magensäure kann durch verschiedene Medikamente gehemmt werden, bis sich die geschwächte Schleimhaut wieder regeneriert hat. Suchen Sie hierfür Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt auf.
Wussten Sie, dass ab dem 50. Lebensjahr etwa die Hälfte aller Menschen eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut hat, die kaum Beschwerden verursacht? Sie bedarf allerdings einer langfristigen Behandlung. Weitere Informationen zur chronischen Gastritis finden Sie in der Rubrik „Mit Einschränkungen gut leben“
Vor allem in den Wintermonaten leiden viele Menschen an einer akuten Bronchitis – die Schleimhäute in den Bronchien sind akut entzündet. Meist entsteht sie durch eine Erkältung. Auslöser sind also in 90 Prozent der Fälle Viren. Seltener sind Bakterien, Pilze oder chemische Reize die Ursache. Die akute Bronchitis heilt oft selbst aus.
Risikofaktoren
· Rauchen
· Schadstoffe wie Abgase, Feinstaub
· Häufige Atemwegsinfektionen
· Trockene Luft in beheizten oder klimatisierten Räumen
· Chronische Bronchitis
· Angeborene Stoffwechselerkrankung (Mukoviszidose)
Symptome
· Trockener Husten mit Auswurf
· Schnupfen
· Fieber
· Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten
· Kopf- und Gliederschmerzen
Was hilft?
· Auf das Rauchen verzichten
· Körperliche Schonung
· Ausreichend Trinken
· Inhalieren
· Klopfmassagen – den Brustkorb vorsichtig abklopfen
· Schleimlösende Mittel
Gehen Sie zur Ärztin/zum Arzt, wenn…
… sich Beschwerden wie Erkältungssymptome und Husten nach einigen Tagen nicht bessern.
… Sie hohes Fieber haben und sich sehr krank fühlen.
… Sie Blut husten.
… Atemprobleme oder -geräusche wie Keuchen oder Pfeifen auftreten.
… Sie an chronischen Krankheiten wie Asthma, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) leiden oder schwanger sind.
Alleine in einem Milliliter Speichel finden sich 10 Millionen Mundbakterien! Sind die meisten von ihnen harmlos und für den menschlichen Organismus sogar notwendig, lassen sich hier auch gefährliche Krankheitserreger nieder. Nicht behandelte Entzündungsherde können den Körper schwer belasten, bestehende Erkrankungen verstärken oder schwere Krankheiten auslösen.
Parodontitis ist unbehandelt besonders gefährlich, da sich Bakterien, Bakteriengifte oder Botenstoffe aus der Mundhöhle über die Blutbahn im ganzen Körper ausbreiten können. Die Entzündungsstoffe sorgen dafür, dass sich die Gefäßwände verhärten. Zudem erhöhen die Erreger das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und können beispielsweise auch Entzündungen der Herzklappen auslösen.
Symptome
· Häufiges Zahnfleischbluten
· Gerötetes Zahnfleisch, Zahnfleischschwellungen
· Schlechter Geschmack im Mund, Mundgeruch
· Höhere Schmerzempfindlichkeit der Zähne
· Einzelne Zähne haben sich gelockert
Was tun?
Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt. Vor allem Mundhygiene ist wichtig, da dabei bakterielle Zahnbeläge auch an Problemstellen gründlich entfernt werden. Das Karies-, Zahnfleischentzündungs- und Parodontitisrisiko kann dadurch nachweislich verringert werden.
Gut zu wissen
Zahnärzte/Zahnärztinnen empfehlen Patientinnen/Patienten mit gesunden Zähnen und gesundem Zahnfleisch zwei professionelle Zahnreinigungen pro Jahr.
Während die akute Gastritis nach wenigen Tagen ausheilt, kann eine chronische Gastritis Wochen und sogar Monate andauern. Meist machen sich keine akuten Beschwerden bemerkbar und die Erkrankung bleibt lange Zeit unentdeckt. Um mögliche Folgeschäden wie ein Magengeschwür zu vermeiden, sollte die chronische Gastritis unbedingt behandelt werden.
Vielfältige Auslöser
Häufige Ursache einer chronischen Gastritis sind Bakterien. Sie verursachen zwar keine Symptome, sind aber der häufigste Grund für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre. Zudem sind sie mitverantwortlich für die Entstehung von Magenkrebs.
Auslöser der chemisch-toxischen Gastritis sind magenreizende Stoffe wie
· Medikamente
· Alkohol und Nikotin
· Stress
· Selten führt eine Autoimmunerkrankung zur Gastritis.
Therapie
Grundsätzlich sollen Betroffene Lebensmittel meiden, die den Magen reizen: Verzichten Sie auf fette Speisen, große Portionen, saure Säfte, kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee und Alkohol. Achten Sie auf eine magenschonende Kost (bspw. Haferschleimbrei, Milch, ungesüßte Kekse, mageres Fleisch, gedünstetes Gemüse)
· Bakterielle Gastritis
Sie wird mit Antibiotika behandelt.
· Autoimmunerkrankung
Hier gibt es keine Heilung. Da die Betroffenen aufgrund der Erkrankung eine Blutarmut aufweisen, wird ihnen regelmäßig Vitamin B12 gespritzt, um die Blutbildung zu fördern.
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) bezeichnet Stoffwechselerkrankungen, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen. Mehr als 90 Prozent aller Patientinnen und Patienten leiden an Typ-2-Diabetes. Die Krankheit entwickelt sich oft erst im Erwachsenenalter – allerdings sind auch mehr und mehr junge Menschen davon betroffen.
Symptome
· Müdigkeit
· Konzentrationsschwäche
· Juckreiz oder trockene Haut
· Neigung zu Infektionen
· Vermehrter Durst
· Häufiges Wasserlassen
Beeinflussbare Risikofaktoren
· Übergewicht
· Bewegungsmangel
· Metabolisches Syndrom (ist eine Kombination aus verschiedenen Krankheiten: Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck und Störung des Zuckerstoffwechsels)
· Rauchen
· Ballaststoffarme, fett- und zuckerreiche Ernährung
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren
· Vererbung
· Alter – das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, steigt mit dem Alter
· Hormonelle Erkrankungen
Behandlung
Ziel ist es, die erhöhten Blutzuckerwerte nachhaltig zu senken, damit es zu keinen schweren Folgeerkrankungen kommt. Mehr Bewegung, gesunde Ernährung, Übergewicht reduzieren und auf das Rauchen verzichten – eine Veränderung des Lebensstils genügt bei einigen Betroffenen. Empfehlenswert ist zudem eine Diabetes-Schulung. Kann der Blutzuckerspiegel nicht gesenkt werden, verschreibt der Arzt/die Ärztin eine medikamentöse Therapie.
Angebote und Programme
Diabetes-Schulung:
· aks Vorarlberg: https://www.aks.or.at/aks-angebote/mobile-diabetes-schulung/
· ÖKG: https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.834130
Betreuungs- und Therapieprogramm für Typ-2-Diabetikter/innen:
· Therapie Aktiv – Diabetes im Griff
Foto: Pixabay
Die chronische Bronchitis zählt zu den häufigsten Atemwegserkrankungen – Rauchen ist oft die Hauptursache. In Österreich sind ca. 400.000 Menschen betroffen. Im Gegensatz zu einer akuten Bronchitis, siehe auch "Akute Bronchitis" in der Rubrik Gesund werden, die im Normalfall innerhalb von 7 bis 14 Tagen wieder ausheilt, dauern die Symptome der chronischen Bronchitis über mehrere Monate an oder treten immer wieder auf. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann sie sich zu einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) weiterentwickeln.
Wann spricht man von einer chronischen Bronchitis?
Wenn jemand in zwei aufeinander folgenden Jahren für jeweils mindestens drei Monate lang an Husten und Auswurf eines schleimig-weißlichen Sekrets leidet. Bei schweren Verläufen kommt Atemnot hinzu.
Therapie
· Auf das Rauchen verzichten
· Spezielle Atemtechniken
· Klopfmassagen
· Regelmäßige Bewegung
· Inhalation
· Ausgewogene Ernährung
· Ausreichend Trinken
Wenn notwendig, verschreibt der Arzt/die Ärztin eine medikamentöse Therapie.
Heilungschancen
Eine chronische Bronchitis ist grundsätzlich heilbar, sofern sie im Anfangsstadium erkannt wird und Patientinnen und Patienten auf das Rauchen verzichten. Eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist nicht heilbar – der Verlauf lässt sich jedoch mit einer Therapie positiv beeinflussen.