Brustkrebsmonat Oktober: Multimediale Infos und Gespräche im LKH Feldkirch
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen – in Österreich wird jährlich jede achte bis neunte Frau erstmals mit dieser Diagnose konfrontiert; auch Männer sind betroffen. Um die Öffentlichkeit für die Krankheit zu sensibilisieren geht es im Brustkrebsmonat Oktober weltweit um Prävention, Früherkennung und den neuesten Stand der Forschung. Vom 1. bis zum 10. Oktober können sich Interessierte im Eingangsbereich des LKH Feldkirch multimedial zum Thema Brustkrebs informieren; am 1. Oktober, dem Internationalen Brustkrebstag, auch mit Ärzt:innen, Breast Care Nurses sowie Vertreter:innen der Österreichischen Krebshilfe und der Frauenselbsthilfe sprechen.
Das LKH Feldkirch verzeichnet jährlich rund 165 Neuerkrankungen an Brustkrebs, in Vorarlberg sind es laut Österreichischer Krebshilfe rund 280 Personen, in ganz Österreich über 6.000. „Oft löst die Diagnose Brustkrebs Angst, Wut und Verzweiflung aus, bringt Ungewissheit und stellt das Leben der Betroffenen auf den Kopf“, weiß Oberärztin Dr. Angelika Wolfrum, Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, die gemeinsam mit Primar DDr. Abendstein das Brustzentrum am LKH Feldkirch leitet. „Die gute Nachricht: Dank Früherkennungsmaßnahmen wie dem Mammographie-Screening und verbesserter Behandlungsmöglichkeiten ist die Sterberate seit Jahrzehnten kontinuierlich rückläufig und betrug 2022 18 Prozent*. Das bedeutet eine Verbesserung von 40 Prozent* gegenüber 1989.“
Brustkrebsrisiken und die „beste Prävention“
Hauptrisikofaktor für Brustkrebs ist das Frau-Sein an sich, Männer erkranken nur sehr selten (60 Neuerkrankungen / Jahr in ganz Österreich*). Auch das Älterwerden trägt zu einem höheren Risiko bei. So zeigen Statistiken, dass Brustkrebs häufiger nach dem 55. Lebensjahr auftritt. Ein weiterer Risikofaktor ist eine erhöhte Brustdichte, die beim Mammographie-Screening sichtbar wird. Fünf bis zehn Prozent der Brustkrebsfälle sind außerdem erblich bedingt. Aber auch ein ungesunder Lebensstil erhöht das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. „Die beste Prävention vor Brustkrebs ist ein gesunder Lebensstil mit täglicher Bewegung, Verzicht auf Alkohol und Tabak sowie das Vermeiden von Übergewicht“, betont Dr. Wolfrum „Diese Lifestylefaktoren kann jede und jeder von uns aktiv beeinflussen und so das Risiko senken.“
Interdisziplinär betreut, ganzheitlich versorgt
Ein gesunder Lebensstil ist eine gute Prävention, aber keine Garantie. Kommt es zum Brustkrebs, sollte dieser so früh wie möglich erkannt werden - sei es durch eine Selbstuntersuchung, die Frauenärztin oder eine Mammographie: Im Rahmen des Brustkrebsfrüherkennungsprogramms sind alle in Österreich sozialversicherten Frauen zwischen 45 und 74 Jahren im Abstand von zwei Jahren zu einer Früherkennungsmammographie eingeladen. Besteht ein Verdacht auf Brustkrebs und wird dieser nach sorgfältiger Prüfung diagnostiziert, arbeitet das Team am Brustzentrum Vorarlberg auf allen Ebenen zusammen: „Im Brustzentrum Vorarlberg hier am LKH Feldkirch betreuen wir Patientinnen mit Brusterkrankungen von der Diagnosestellung über die bestmögliche Therapie bis zur Nachsorge ganzheitlich", erklärt Primar DDr. Burghard Abendstein, Leiter des Brustzentrums Vorarlberg sowie Leiter der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Feldkirch. Gemeinsam mit den Abteilungen Radioonkologie, Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Plastische Chirurgie sowie mit den Fachbereichen Onkologie und Psychoonkologie hat er den Behandlungspfad für betroffene Patientinnen seit der ersten Zertifizierung im Jahr 2010 kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt.
Die Breast Care Nurse
Teil des Behandlungsteams sind insbesondere auch pflegerische Spezialistinnen, so genannte Breast Care Nurses. „Neben der medizinischen Behandlung und pflegerischen Versorgung spielt die psychische Betreuung der Frauen und ihrer Angehörigen eine wesentliche Rolle für den Genesungsprozess und die Lebensqualität. Deshalb behandeln wir unsere Patientinnen, wie wir selbst behandelt werden möchten, mit Herz und Humor“, sagt Breast Care Nurse, DGKP Elisabeth Lechner.
*Statistik Austria / Krebshilfe Österreich, Krebserkrankungen in Österreich - Österreichische Krebshilfe
Fakten Brustzentrum Vorarlberg am LKH Feldkirch
· erstmals zertifiziert 2010, erfolgreiche Rezertifizierung zuletzt Anfang 2022
· Zertifiziert von der Österreichischen Zertifizierungskommission für Brustgesundheitszentren (ÖZK)
· Beteiligte Disziplinen: Gynäkologie, Internistische Onkologie, Nuklearmedizin, Pathologie, Psychoonkologie, Radiologie, Strahlentherapie, Plastische Chirurgie
· Das Brustzentrum berät, informiert, diagnostiziert, behandelt und betreut
· Diagnostizierte Neuerkrankungen an Brustkrebs 2019 in Vorarlberg: 280
Wie erkenne ich Brustkrebs?
Gehen Sie zu Ihrer/Ihrem Haus- oder Frauenärzt:in, wenn Sie eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten:
Tasten Sie einen neuen Knoten?
Tasten Sie regelmäßig Ihre Brust und Umgebung ab. Wenn Sie einen neuen Knoten spüren, suchen Sie Ihren Arzt auf.
Kommt blutige Flüssigkeit aus der Brustwarze?
Auch ohne Knoten sollte jede unklare Flüssigkeitsabsonderung untersucht werden.
Verändert sich die Form Ihrer Brust oder zeigt die Brustwarze in eine andere Richtung?
Veränderungen in der Brustform oder ein Einziehen der Brustwarze können Anzeichen für Gewebsveränderungen sein.
Haben Sie Veränderungen der Haut an der Brust bemerkt?
Achten Sie auf neue Verfärbungen, Dellen oder Einziehungen. Alles, was neu ist und nicht verschwindet, sollte abgeklärt werden.
Treten anhaltende Infektionszeichen wie Rötung und Schwellung auf?
Wenn eine Brustinfektion trotz Behandlung anhält, lassen Sie dies untersuchen.
Gibt es in Ihrer Familie mehrere Fälle von Brustkrebs?
Ein gehäuftes Auftreten von Brustkrebs in der Familie kann auf eine erbliche Veranlagung hindeuten.
Sind Sie ein Mann oder eine schwangere und stillende Frau oder ein Mann und haben eine der obigen Fragen mit „Ja“ beantwortet?
Brustkrebs kann auch Männer oder schwangere und stillende Frauen betreffen – lassen Sie die Symptome untersuchen.
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Elke Benicke, MA
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